Katzen und Ihre Schnurrhaare
Die Stimmung Deiner Katze verstehen?
Schnurrhaare - Meisterwerke der Natur
Warum die hornigen Schnurrhaare am Mäulchen, über den Augen und an den Rückseiten der Vorderpfoten der Katze so heißen, ist nicht eindeutig geklärt. Mit dem Schnurren der Katze schließlich haben die äußerst berührungsempfindlichen "Antennen" rein gar nichts zu tun.
Schnurrhaare sind in erster Linie Wahrnehmungsorgane und gewissermaßen Sensoren für den Nahbereich. So erfüllen sie gleich mehrere überlebenswichtige Aufgaben:
- Durch Schutzreflexe bei Berührung bewahren sie vor Augenverletzungen
- "Ertasten" der nahen Umgebung in unmittelbarer Umgebung und außerhalb des Gesichtsfelds
- Orientierungshilfe in Dunkelheit
Anspannung, Aufmerksamkeit oder Ausgeglichenheit
Darüber hinaus sind die Schnurrhaare aber auch ein Kommunikationsmittel der Körpersprache von Katzen. Sie können eine Menge über den Gemütszustand und die Stimmung unserer Stubentiger verraten. Vor allem die langen Tasthaare an der Oberlippe geben uns Menschen einen Einblick in die Stimmung unserer Katze.
Die Körpersprache und natürlich die Mimik von Katzen ist sehr komplex und umfangreich.
Im folgenden Abschnitt geben wir eine kleine Anleitung zum Schnurrbart-Lesen.
Schnurrhaar-Signale
Seitlich ausgerichtete, leicht hängende Schnurrhaare
Ruhige und ausgeglichene Stimmung. Der Katze steht der Sinn nach einem kleinen Nickerchen.
Leicht nach vorn gekippte Schnurrhaare
Die Katze ist aufmerksam und beobachtet seine Umgebung genau. Sie zeigt Interesse an den Vorgängen um sie herum, ist aber nicht im Alarmzustand.
Nach vorn auseinander gefächerte Schnurrhaare
Wachsende Aufmerksamkeit. Mit zunehmender Fächerung der Schnurrhaare steigt die Anspannung. Vor allem in Kombination mit starken Bewegungen der Ohren bedeutet es Ärger oder Angriffslust.
Angelegte Schnurrhaare
Vorsicht und Zurückhaltung.
Hier gilt es auf den restlichen Körpersignale zu achten: Sind die Ohren aufgerichtet und ist der Schwanz entspannt, drückt die Katze kein Unbehagen sondern Neugier aus.
Generelles über Körpersprache von Katzen
Um die Körpersignale der Samtpfote richtig zu verstehen, ist es wichtig, sie immer im Zusammenhang zu betrachten.
Ein Beispiel: Angelegte Ohren können sowohl Angst als auch Angriffsbereitschaft anzeigen. Der Blick auf die Schnurrhaare der Katze verschafft Klarheit. Sträubt er sich nach vorn, kann man damit rechnen, dass die Katze ihr Gegenüber gleich angreifen wird. Sind die Schnurrhaare dagegen eng ans Gesicht angelegt, ist Angst die beherrschende Stimmung.
Natürlich dürfen wir auch nicht vergessen, dass jede Katze ihren eigenen Charakter hat. Aber nach Jahren des Zusammenlebens hat man als auch Zweibeiner die Katzensprache gelernt und man weiß, wann sich besser zurückziehen sollte.